Refluxerkrankung (Erkrankung des Mageneingangs)

Bei der Refluxerkrankung handelt es sich um eine Erkrankung des Mageneingangs. Im Magen wird zu der Nahrung saurer Magensaft zwecks Vorverdauung und Abtötung von Bakterien hinzu gegeben. Bei der Speiseröhre handelt es sich um einen Muskelschlauch, welcher am oberen Ende kehlkopfnah und am Übergang zum Magen, muskuläre Schlussmechanismen aufweist. Die Muskelkraft im Bereich des Mageneingangs weist nur einen ganz geringen Druck auf. Der Schließdruck liegt normalerweise zwischen 10 und 15 cm Wassersäule. Bei vielen Menschen, bei ca. 10% unserer Bevölkerung, lässt sich eine Lücke im Zwerchfellmuskel nachweisen. In einem solchen Fall spricht man von einem so genannten Zwerchfellbruch. Unter normalen Umständen kommt es täglich, aufgrund des niedrigen Schließdrucks im Bereich des Mageneingangs, zu einem vorübergehenden kurzfristigen sauren Reflux (Hochlaufen von saurem Magensaft in die Speiseröhre). In Abhängigkeit von der Häufigkeit und der Dauer der einzelnen Refluxphasen, kann der saure Mageninhalt in der Speiseröhre zu Beschwerden, wie in erster Linie Sodbrennen, einem sauren Aufstoßen oder einem brennenden Schmerz hinter dem Brustbein führen.
An diagnostischen Maßnahmen stehen die Magenspiegelung mit der Frage eines Zwerchfellbruchs (Hiatushernie) oder einer Entzündung der unteren Speiseröhre (Refluxösophagitis) als endoskopische Methode zur Verfügung. In unklaren Fällen kann eine Säuremessung im Bereich der Speiseröhre (Langzeit pH-Metrie) und/oder eine Druckmessung im Bereich der Speiseröhre (Ösophagusmanometrie) sinnvoll sein.
Die Behandlung der Refluxerkrankung beinhaltet die Aufklärung, z. B. diätetische und allgemeine Empfehlungen zur Lebensführung und einer vorübergehende oder langfristigen Behandlung mit Säureblockern. Selten kommen auch endoskopische oder operative Behandlungsverfahren in Betracht.